Das Gesetz der Schwerkraft

Live-Hörspiel Queeres Jugendhörstück

Zielgruppe sind vor allem Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren.

In „Gesetz der Schwerkraft“ geht um die beiden Teenager Dom, die_der sich selbst als Transgender bezeichnet und Fred, schwul und um die Anerkennung in der Klasse kämpfend. Beide verbindet eine tiefe, aber nicht unkomplizierte Freundschaft. Sie stoßen an die Toleranzgrenzen ihrer Umgebung, werden gemobbt und empowern sich gegenseitig. Sie stehen gegen alle Widrigkeiten ihres sozialen Umfelds zusammen.

Rezension: Jetzt muss es klappen mit dem Normalsein

Das Live-Hörspiel „Das Gesetz der Schwerkraft“ des Freiburger Theaterkollektivs Raumzeit im Kommunalen Kino

„Freundschaft, Akzeptanz, Anderssein und Selbstfindung sind hier die brennenden Themen, in der folgenden Stunde wird mit Fred und Dom viel passieren. In eindringlichen Monologen und quicklebendigem Dialog-Pingpong nähern sie sich an, verlieren und finden sich wieder. Facettenreich erwecken Reitzenstein und Baumeier ihre sympathischen Figuren mit Stimme und Körper zum Leben,
schlüpfen in ihre Köpfe und Herzen. Die an die Leinwand gebeamten Illustrationen in Blau und Senfgelb zeigen die Welt „draußen“: Hier ist das graue Alltagsland der Einsamkeit, aber auch das der Träume und Sehnsüchte. Ein eindrückliches Stück über sexuelle Vielfalt, das in der Intimität des Live-Hörspiels in Kino-Atmosphäre genial funktioniert.“

Badische Zeitung vom 18.11.2021 von Marion Klötzer

Presse

Marion Klötzers Rezension „Stoff zum Weiterspinnen“ in der Badischen Zeitung am 18.07.2022:
„Fantastisch ist die frech-fröhliche Bebilderung im Spagat zwischen Bilderbuch und Trickfilm: Auf der Leinwand sieht man erst Joshis, dann Miras Zimmer als liebevoll ausstaffierte Karton-Mini-Welt, andere Schauplätze wie Schule oder Bäckerei sind Fotos, über die Søhus ihre Illustrationen als Folien legt und dann animiert. Die Charaktere sind ausdrucksstark und haben viel Dynamik. Dazu macht Burkhard Finckh stimmungsvolle Live-Musik vom Bühnenrand.
Auf einer bunten Bank vor der Leinwand sitzen Nic* Reitzenstein und Ilja Baumeier mit großen Textbüchern. Im Laufe der turbulenten fünfzig Minuten werden sie mit Verve, Witz und immer neuen Stimmen nicht nur Joshi und Mira spielen, sondern auch trällernde Socken, lispelnde Ranzen, beleidigte Töpfe, alberne Unterhosen, schlaue Kleider, stinkige Autos oder ein Eis am Stiel, das selbst bestimmen will, wer, wo und wann an ihm leckt… Denn all diese Dinge entwickeln in der Anderswelt ihr Eigenleben und damit auch Wille und Meinung, wie sich das für echte Anarchie gehört.“

Premierengespräch mit Lena Gorelik und Zusammenschnitt von Meike Bischoff bei Radio Dreyeckland.

,,Das Gesetz der Schwerkraft“ setzt die Lebenswelt von 14jährigen Jugendlichen aus dem LGBTTIQ+ Bereich in Szene. Das Stück setzt sich kritisch mit dem heteronormativ geprägten Gesellschaftsbild auseinander. Freundschaft und Akzeptanz, ebenso das Anderssein und die Selbstfindung werden hier thematisiert.
Es ist die Geschichte von Dom und Fred, zwei 14-Jährigen, die verschiedener und gleichartiger nicht sein könnten. Dom, der als Mädchen geboren wurde, sich aber gerne wie ein Junge kleidet, lehnt das gesamte Konzept von Geschlechterrollen ab. Fred, der durchweg homosexuelle Tendenzen zeigt, will einfach nur ein „normaler“ Junge sein. Beide schmieden den Plan, die Kleinstadt, in der sie wohnen, zu verlassen, die Brücke zu überqueren, die sie in eine utopische Großstadt und zur Erfüllung ihrer Wünsche führen soll. Ihr Weg dorthin ist geprägt von Diskriminierung, Ausgrenzung und falschen Freunden. Trotzdem legen sie ihn zurück. Gemeinsam überschreiten sie die Brücke, die so viel mehr bedeutet, als einfach nur die Überquerung eines Gewässers. Obwohl nie ein Wort wie schwul oder transgender im Stück explizit genannt wird, sind sie dennoch implizit omnipräsent. Dadurch werden die elementaren Fragen aufgeworfen: Muss man der Norm entsprechen um akzeptiert zu werden? – Und was ist überhaupt die Norm? Sylvestre hat einen leichtfüßigen Text verfasst, der in ein komplexes Thema einfängt.

Zielgruppe sind vor allem Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren, die sich in diesem Alter selbst in einer Phase der Selbstfindung befinden. Fragen “Wer bin ich”, “Wie muss ich sein”, “Was ist normal und was nicht” stellen sich automatisch. Dazugehören spielt eine große Rolle, so dass sich die beiden jugendlichen Protagonist*innen an heteronormativen und binären Rollen orientieren, bzw. an den an sie gestellten Erwartungen abarbeiten. Wer anders ist und sich anders fühlt weiß oft nicht wie sie_er dies ausdrücken oder leben soll. Sie_er versteckt sich und versucht sich anzupassen, oft so nachhaltig, dass die eigene Identität und sexuelle Neigung jenseits der konventionellen Vorstellung in extremen Fällen ein Leben lang unterdrückt wird. In der Pubertät werden dazu nochmals die Weichen gelegt. Deswegen ist es wichtig, dass junge Leute sehen, dass sie anders sein dürfen. Das Theaterstück öffnet diese Tür.

Ziel des Projekts ist die Normalisierung von marginalisierten Perspektiven wie Homosexualität und transgender Identitäten. Durch das Theaterstück „Das Gesetz der Schwerkraft“ wird die Akzeptanz von Menschen aus dem LSBTTIQ+ Bereich erhöht, indem in Jugendsprache und durch szenischen Begegnungen in Alltags-Situationen die Nöte plastisch werden. In dem abstrakten und geschützten Bühnenraum wächst die Empathie für die Protagonisten auf der Bühne. Vor allem für Jugendliche, die die Hauptzielgruppe des Stückes sind, soll ein Anreiz geschaffen werden, sich mit der eigenen Identität positiv und offen auseinanderzusetzen. Dabei dienen die Protagonist_innen des Stückes als Rolemodels, Identifikations- und Projektionsfläche um sich über eigene Ängste und Unsicherheiten klar zu werden. Das Stück ist aber offen für ein allgemeines Publikum und schafft Einführung für marginalisierte Gruppen im weitesten Sinn. Durch die professionelle erzählerische Leichtigkeit der Schauspieler*innen richtet sich das Stück an alle Jugendliche ab 13 Jahren und darüberhinaus an ein breites Publikum bis ins Hohe Alter.

Zur Produktion

Schauspiel: Nic* Reitzenstein & Ilja Baumeier
Illustration: Jimmy Circeline Søhus | Sound: Liz&Kul | Technik und Organisation: Jenny Warnecke
Text: Olivier Sylvestre im Theaterstückverlag München

In Kooperation mit der Feministischen Geschichtswerkstatt. Die FemWerkstatt erforscht, archiviert und veröffentlicht Geschichten der Stadt aus Sicht von Frauen* und mit feministischem Blick. Dabei geht es uns besonders um die Geschichte vor Ort – in Freiburg und der Region. Theaterkollektiv RaumZeit realisiert immer wieder Projekte zu transgender und queeren Themen.

Aufführungen

Premiere: 26. & 27. September 2020 um 20 Uhr Live-Lese-Hörspiel
Gesetz der Schwerkraft, Open Air Bühne, Gutleutmatten, 79115 Freiburg

Mo 15. November 2021 um 19.30 Uhr, Kommunales Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg
Di 16. November 2021 um 19.30 Uhr, Kommunales Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg

Fr 25. März 2022 um 19.30 Uhr Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40, 79102 Freiburg und

So 27. März 2022 um 18 Uhr Kommunales Kino Freiburg, Urachstraße 40, 79102 Freiburg

Das Projekt wurde gefördert im Rahmen von Kultur Sommer 2020 durch den Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg

Mehr Theater

Back to top

Hier können Sie Ihre Datenschutzeinstellungen zu You-Tube ändern:

Wir haben Videoaufnahmen unser Aktivitäten auf YouTube gehostet und hier auf unserer Website eingebettet. Gemäß der Datenschutzrichtlinien muss vor dem Schauen der Videos aktiv der Nutzung von YouTube zugestimmt werden. Erst dann können die Video direkt auf unserer Website abgespielt werden.

Klicken Sie hier, um Videoeinbettungen zu aktivieren/deaktivieren.
 
Neben YouTube werden hier sonst nur zwei essenzielle Cookies eingesetzt. Der 'resolution'-Cookie merkt sich die Bildschirmgröße und unterstützt so die richtige Ausgabegröße für diverse Endgeräte. Der zweite 'eut-privacy-consent'-Cookie merkt sich, ob Sie Ihr Einverständnis zur Cookieverwendung gegeben haben, damit Sie nicht mit jedem Seitenbesuch erneut Ihr Einverständnis erklären müssen. In unserer Datenschutzerklärung erfahren Sie mehr zur Verwendung von Cookies und der Nutzung von YouTube.
Diese Website verwendet nur essenzielle Cookies. Der 'resolution'-Cookie merkt sich die Bildschirmgröße und unterstützt so die richtige Ausgabegröße für diverse Endgeräte. Der 'eut-privacy-consent'-Cookie merkt sich, ob Sie Ihr Einverständnis zur Cookieverwendung gegeben haben, damit Sie nicht mit jedem Seitenbesuch erneut Ihr Einverständnis erklären müssen. Um YouTube-Videos auf unserer Website anschauen zu können, müssen Sie zusätzlich aktiv einwilligen. Das Klicken des Playbuttons wird als aktive Einwilligung gewertet.